Welche Schriftart passt am besten?

Wie Sie die richtige Schriftart auswählen

Wenn ich Coca-Cola, Uber, Skype oder Facebook sage, was kommt dann in den Sinn? Die meisten Menschen denken nicht sofort an braunes Zuckerwasser, an eine Autofahrt mit einem Fremden, an einen Anruf bei der Oma oder an ihre Fotos - sie denken zuerst an Logos, die eines gemeinsam haben: eine ganz bestimmte Schriftart.

Die Welt des Marketings hat wenig zu tun mit versteckten Bedeutungen und verworrenen Verschwörungen. Im Marketing ist das, was man sieht, das, was man bekommt - und das Erste, was die Leute sehen, ist oft der Schriftzug Ihres Unternehmens. Wir alle wissen, dass man keine zweite Chance erhält um einen ersten Eindruck zu hinterlassen. Deshalb ist es wichtig, die richtige Schriftart für Ihre Marke und Ihre Produkte zu verwenden, wenn Sie die gewünschten Kunden anziehen wollen.

Aber welche Schriftart sollten Sie verwenden? Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie die richtige Schriftart für Ihre Marke auswählen. 

Comic Sans hat nichts “Komisches” an sich 

Bevor wir darüber sprechen, welche Schriftarten Sie verwenden sollten, ist es hilfreich, darüber zu sprechen, welche Sie nicht verwenden sollten.

Bei der Wahl der richtigen Schriftart geht es darum, den Geist Ihrer Marke und Ihres Unternehmens zum Ausdruck zu bringen. So wie Sie von einem Anwalt nicht erwarten würden, dass er Sie in einer Badehose trifft, möchte auch niemand eine Schriftart sehen, die nicht zum Unternehmen passt. Vergleichen Sie zum Beispiel das ursprüngliche Logo der NASA mit dem anderen, bei dem die Schrift durch Comic Sans ersetzt wurde. Würden Sie einem Unternehmen vertrauen, das Comic Sans verwendet, um Sie ins All zu befördern und sicher zurückzubringen?

Denn die von Ihnen gewählte Schriftart sagt etwas über Ihr Unternehmen aus und darüber, wie Ihre Kunden es sehen. Sie müssen eine Schriftart wählen, die zu Ihrer Marke passt, damit Ihre Kunden eine genaue Vorstellung von Ihrem Unternehmen haben.

Es gibt mehr als eine halbe Million Schriftarten zur Auswahl, so dass die Wahl der perfekten Schriftart für Sie eine mühsame Aufgabe zu sein scheint. Glücklicherweise fallen sie alle in bestimmte Kategorien und als Unternehmer müssen Sie nur an zwei denken: Serifen oder Serifenlose.

Wer ist der Serif hier?

Die meisten Marken mit hohem Wiedererkennungswert wählen Schriftarten, die in die Kategorien Serif oder Sans Serif fallen. Den Unterschied zwischen den beiden zu verstehen, ist der erste Schritt bei der Auswahl der richtigen Schriftart für Ihre eigene Marke.

Der Unterschied zwischen den beiden ist recht einfach zu erkennen, wenn man weiss, was eine Serifenschrift ist.

Eine "Serife" ist ein Zierstrich, der Buchstaben kunstvoll abschliesst. Sie können wie "Füsse" an einem Buchstaben aussehen.  Serifenschriften haben diese Striche oder "Füsse", serifenlose Schriften dagegen nicht - der Hinweis darauf, dass "sans" auf

Französisch wörtlich "ohne" bedeutet. 

Für eine so winzige Änderung vermitteln diese beiden Schriftarten völlig unterschiedliche Botschaften, Persönlichkeiten und Eindrücke. Wenn Sie möchten, dass sich Ihre Marke abhebt, müssen Sie den Stil und die Schriftart wählen, die zu Geist und Persönlichkeit Ihrer Marke passen.

Serif - the suite and tie font

Welchen Geist verkörpert sie?

• Seriös
• Traditionell
• Anspruchsvoll
• Etabliert
• Klassisch
• Elegant

Welche Branchen sind geeignet?

• Anwaltskanzleien
• Redaktionen
• Versicherungen
• Hochwertige Produkte
• Hohe Mode
• Medizinische Praxen
• Finanzwesen 

Zehn Beispiele

• Times New Roman
• Garamond
• Baskerville
• Georgia
• GT Sectra
• Freight Text
• No To
• Ogg
• Bookmania
• Span

Unternehmen, die Serif nutzen

• Vogue
• JP Morgan
• Honda
• Burberry
• Sony
• Prada
• Rolex
• Yale university
• New York Times
• Virago

Serifenschriften sind mit einer langen Geschichte verbunden - genauer gesagt mit der römischen und griechischen Geschichte.

Serifen haben ihren Ursprung in den ersten offiziellen griechischen Schriften auf Stein und im lateinischen Alphabet mit Inschriften oder in Stein gemeißelten Worten in der römischen Antike. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Serifen entwickelt wurden, um die Enden der in Stein gemeißelten Zeilen zu verschönern.

Das ist zwar interessant, aber für unsere Zwecke müssen wir nur wissen, wie sich die Schrift für den Leser anfühlt und was sie für Ihre Marke bedeuten würde. Wir sehen viele Serifenschriften für Medien, die ernst genommen werden wollen - wie Zeitschriften, Zeitungen und Bücher. Deshalb werden sie oft von Unternehmen verwendet, die diese Eigenschaften ausstrahlen wollen.

Mit anderen Worten: Eine Serifenschrift bedeutet Geschäft. Unternehmen, die Serifenschriften verwenden, wollen den Eindruck einer klassischen, etablierten und vertrauenswürdigen Marke vermitteln. Einige der Gefühle, die diese Schriftart hervorruft, sind Eleganz, Vertrauen und Vertrauenswürdigkeit. 

Das bedeutet, dass sich Serifenschriften gut für Unternehmen eignen, die etabliert und seriös wirken wollen, wie Anwaltskanzleien, Redaktionen und Versicherungsunternehmen. Die besten Serifenschriften sind in der Regel Georgia, Garamond, Times New Roman und Baskerville.

Sans Serif - die Business Casual Schriftart 

Welchen Geist verkörpert sie?

• Modern
• Einfach
• Ansprechbar
• Sauber
• Freundlich
• Casual

Welche Branchen sind geeignet?

• Start-Up Tech-Unternehmen
• Fitness 
• Unterhaltung
• Casual-Mode
• Elektronik
• Fast Food

Zehn Beispiele

• Open Sans
• Helvetica
• Futura
• Arial
• Calibri
• GT Walsheim
• Brandon Grotesque
• Gilmer Sans
• Roboto
• Lato

Unternehmen, die Sans Serif nutzen

• Facebook
• Spotify
• Netflix
• Google
• Adidas
• Airbnb
• Amazon
• Subway
• Jeep
• Walmart

Die erste Sans-Serif-Schrift wurde 1816 von William Caslon IV entworfen - gegen grossen Widerstand. Sans Serif wurde als unreif und plump angesehen. Erst mit dem Aufkommen der Moderne um die Jahrhundertwende nahm die serifenlose Schrift wirklich Gestalt an, und es entstanden einige der beliebtesten und bekanntesten Schriften. Futura, Helvetica und Univers wurden alle zwischen den 1920er und 1970er Jahren geschaffen, so dass einige dieser sympathischen, lässigen und modern wirkenden Schriften fast hundert Jahre alt sind!

Anders als im 19. Jahrhundert haben wir heute weniger Zeit als je zuvor, um mit unseren Zielgruppen in Kontakt zu treten. Wir müssen Botschaften und Marken schaffen, die so ansprechend, zugänglich und verdaulich wie möglich sind. Bei der Überflutung mit Marketingbotschaften suchen die Menschen nach dem, was sie anspricht, und ignorieren Marken, wenn sie sich nicht persönlich für die Botschaft interessieren.

Sans Serif eignet sich besonders gut, wenn die zentralen modernistischen Ideale der Einfachheit und Effizienz vorherrschen. Unternehmen, die zugänglich, freundlich und einfach erscheinen wollen, wie Organisationen in den sozialen Medien, Unterhaltungsunternehmen und Fast-Food-Betriebe, verwenden alle die Sans Serif, um den Menschen das Gefühl zu geben, dass sie vertraut und humanistischer sind.

Kurzum? Die serifenlose Schrift will Ihr Freund sein. Unternehmen, die serifenlose Schriften verwenden, wollen den Eindruck erwecken, lässig, informell, freundlich und sehr zugänglich zu sein. Diese Schriftart erweckt das Gefühl, modern, entspannt, lustig und sympathisch zu sein.

Das bedeutet, dass serifenlose Schriften gut für Unternehmen geeignet sind, die jugendlich und lässig wirken wollen, wie Fitness-, Unterhaltungs- und Technologieunternehmen. Die besten serifenlosen Schriftarten sind Arial, Calibri, Helvetica und Open Sans.

Serif oder nicht Serif?

Wenn Sie sich fragen, was besser ist, lautet die Antwort: keines von beiden.

Sowohl serifenbetonte als auch serifenlose Schriften haben ihre Stärken und Schwächen. Sie müssen sich für jene entscheiden, die Ihre Marke am besten verkörpert. Natürlich haben viele Unternehmen mehrere Wechsel vollzogen, um mit der Zeit Schritt zu halten - man muss sich nur Google und Apple ansehen, um diese Entwicklung zu erkennen.

Generell sollten Sie Serif-Schriften für seriöse Unternehmen und Sans Serif-Schriften für nahbare Unternehmen verwenden. Aber was ist mit der Schriftart selbst? Im Folgenden finden Sie einige Hinweise, die Ihnen bei der Entscheidung helfen sollen, welche Schriftart geeignet sein könnte.

Wählen Sie eine Schriftart und bleiben Sie dabei

Einheitlichkeit ist der Schlüssel zum Aufbau einer Marke. Mehrere Schriftarten können Ihre Website amateurhaft und verwirrend aussehen lassen. Sie sollten höchstens drei Schriftarten verwenden, wobei eine davon im Mittelpunkt stehen sollte.

Wenn Sie mehr als eine Schriftart verwenden, achten Sie auf den Kontrast

Schriftarten mit gemeinsamen Eigenschaften funktionieren besser zusammen als Schriftarten aus völlig unterschiedlichen Familien. Sie sollten nach Schriften suchen, die eine ähnliche Buchstaben Höhe oder -breite haben, oder nach Schriften, die von demselben Designer entworfen wurden.

Suchen Sie nach einer Schriftart mit mehreren Schriftschnitten und Stilen

Schriftarten mit verschiedenen Gewichtungen und Stilen können verwendet werden, um sehr unterschiedliche Botschaften zu übermitteln, ohne dabei einheitlich, sauber und professionell zu wirken.

Lesbarkeit ist entscheidend

Ganz gleich, welche Schriftart Sie wählen, Sie sollten immer den Leser im Auge behalten. Ihre Schrift sollte zu jeder Zeit und in jeder Grösse gut lesbar und erkennbar sein.

Sei ein Font-Runner

Schriftarten sind nur der Anfang eines guten Designs und nur so gut wie das Unternehmen, das dahinter steht. Eine Schriftart kann Ihnen helfen, sich von der Masse abzuheben, aber Sie müssen sie mit einprägsamen Botschaften, Marketing und Service untermauern, um Ihre Marke zu festigen und erfolgreich zu sein.

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